Generation Tochter

FEMINIST FILM FRIDAY mit SOPHIE KRIEG

Sophie ist 27 Jahre alt, hat einen Bachelor in Motion Pictures und lebt aktuell in Berlin. Sie liebt den Dokumentarfilm – und hat letztes Jahr ihr Debüt über Frauen im ostafrikanischen Ruanda (Women of Rwanda) gedreht. 

1. (D)ein Weg zum Film:

Mit 8 Jahren hab ich mit meiner kleinen Schwester “James Bond” nachgespielt und das auf dem Camcorder meiner Eltern aufgenommen. Sie vor der Kamera und ich dahinter. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Natürlich mit einigen Umwegen. Trotzdem war unser Ansatz damals eigentlich genau richtig: Einfach machen, ohne sich von andere abhalten zu lassen.

2. Muss Filmemachen politisch sein?

Ich wollte mit meinen Filmen schon immer etwas bewirken und den Inhalt sehr bedeutsam gestalten. Aber mit der Zeit habe ich für mich persönlich herausgefunden, dass es am wichtigsten ist einen persönlichen Bezug zu seinen Filmen zu haben. Der Einfluss, den der Film danach auf das Publikum hat, kommt dann von ganz allein. Ich möchte also nicht vorschreiben, ob ein Film politisch sein muss oder nicht.

3. Worauf freust Du Dich am meisten in der/deiner Zukunft?

Das Entdecken von neuen Kulturen, neuen Perspektiven, neuen Lebensinhalten und neuen Orten der Welt treibt mich im Leben an. Ich freu mich am meisten auf neue Abenteuer in der Zukunft, die meine Sicht auf uns, auf mich, komplett auf den Kopf stellen werden. Auf inspirierende Geschichten von Menschen, mit denen ich mich austauschen werde. Mit denen ich lachen und weinen werde.

4. Ein Rat an junge Filmemacher*innen:

Es fühlt sich komisch an einen Rat an junge Filmemacher*innen zu geben, weil ich mich selbst noch ganz am Anfang sehe und ich noch viel lernen muss. Aber wenn ich einen geben müsste, wäre es dankbar für jeden Film zu sein, den ihr realisieren könnt, weil es keine Selbstverständlichkeit ist. Immer mit dem Herz dabei zu sein und sich selbst erlauben zu scheitern.

5. Bist du Feministin?

Ich habe darüber oft nachdenken müssen, ob ich eine Feministin bin und was es überhaupt heißt eine zu sein. Eigentlich war ich immer der Meinung zu wenig über Feminismus zu wissen, um eine zu sein. Aber ich wäre gern eine, deswegen sag ich einfach mal: Ich bin Feministin.

6. was würdest du in der Filmwelt aktuell ändern wollen?

Die Wege zu fairen Fördersummen für Independent Filme in Deutschland sind, meiner Meinung nach, immer noch viel zu kompliziert und teilweise unmöglich, was es vielen Nachwuchskünstlern schwer macht ihre Ideen so umzusetzen, wie sie es geplant haben. Gerade im Dokumentarfilm. Auch wenn es utopisch klingt, würde ich das gerne vereinfachen.

7. Was liebst du an deinem Beruf?

Leider kann nicht nur von der Regiearbeit leben, obwohl das auch nicht schlimm ist, weil ich durch meinen Nebenjob immer wieder neue Ideen für Filmprojekte bekomme. Ich liebe an dem Dokumentarfilm, Menschen auf eine ganz besondere Weise emotional näher zu kommen und durch sie Ängste wie Freuden des Lebens neu zu erfahren. Es macht mir einfach Spaß enge Verbindung über so kurze Zeit aufzubauen.

8. Woran arbeitest du momentan?

Ich beende im Moment meinen Kurzdokumentarfilm über Frauen im ostafrikanischen Ruanda (Women of Rwanda) und beginne mit der Planung meiner nächsten Idee: Eine Doku über meine beste Freundin Eshi, die den Traum verfolgt DJ zu werden und nach 18 Jahren mit mir in ihre Heimat, dem Iran, zurück reist.

Ihr wollt mehr? 

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