4 Fragen an: Alida – Schauspielerin
Hallo Alida! Erzähl doch mal: Wie kam es, dass du Teil von GENERATION TOCHTER geworden bist?
Das lief über meinen Agenten. Kurz nach dem ersten Lockdown kam der Casting-Aufruf von GENERATION TOCHTER wie gerufen. Es gab ein Live-Casting, und ich war so glücklich, das erste Mal nach Beginn der Corona-Pandemie wieder richtig spielen zu können. Das Team war mir von Beginn an sehr sympathisch und die Begeisterung der ganzen Crew für das Projekt war so ansteckend, dass GENERATION TOCHTER mittlerweile auch mein Herzensprojekt geworden ist.
Was, würdest du sagen, ist das Besondere an GENERATION TOCHTER?
Das Engagement der Mitglieder, dass alle bereit sind, viel Zeit und Energie in das Projekt zu investieren und dass kein kommerzielles Interesse dahinter steht. Was die Mitglieder des Kollektivs antreibt, ist die gemeinsame Leidenschaft fürs Filmemachen und das Ziel, etwas in der Branche zu bewegen. Ich war außerdem am Set positiv überrascht, wie viel Talent und Wissen alle mitbringen und wie strukturiert und professionell der Dreh abgelaufen ist. Ich empfinde es als große Bereicherung, mit anderen jungen Menschen zusammenzuarbeiten, weil ich mich mehr ausprobieren kann. Es herrscht eine Offenheit, die es in anderen, institutionalisierten Produktionen so nicht gibt.
Die Crew und die Schauspieler*innen mussten zum Teil auch während des Drehs Maske tragen. Wie war das für dich?
Das hat mich überhaupt nicht gestört. GENERATION TOCHTER ist sehr transparent und professionell mit dem Thema Corona umgegangen. Und mir ist es lieber, ständig zu desinfizieren und zu lüften, als gar nicht zu drehen! So haben sich alle wohlgefühlt und wir haben das Beste draus gemacht.
GENERATION TOCHTER setzt sich insbesondere für die Gleichberechtigung von Frauen in der Filmbranche ein. Hast du in deiner Schauspielkarriere die Ungleichbehandlung von Frauen schon persönlich erleben müssen?
Da ich hauptsächlich auf der Bühne statt vor der Kamera stehe, kann ich über die Verhältnisse in der Filmbranche im Speziellen nicht viel sagen. Was die Schauspielerei allgemein angeht, kann ich mich vor allem auf die Schauspielschule beziehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es als weibliche Schauspielstudentin unangenehm häufig um Äußerlichkeiten geht – was ich anhabe und ob ich gut aussehe. Die Schauspielkunst kommt erst an zweiter Stelle. Den Raum und die Aufmerksamkeit musste ich mir ständig erkämpfen, der männliche Partner war in den Augen der Dozierenden oft interessanter. Das liegt auch daran, dass wir im klassischen Material weniger große, verschiedenartige und intellektuell anspruchsvolle Frauenrollen finden. Das habe ich als Einschränkung und Benachteiligung empfunden.