Zum Weltfrauentag: Diskriminierung von Frauen in der Filmbranche
Mitbestimmung und Gleichberechtigung sollten eigentlich selbstverständlich sein. Doch noch immer erfahren Frauen in Deutschland Formen der Diskriminierung. In anderen Teilen der Welt werden sie aufgrund ihres Geschlechts verstümmelt, gefoltert und unterdrückt. Der Weltfrauentag ist ein Tag des Friedens und des Zusammenhalts. Wir, als Kollektiv, zeigen uns heute solidarisch mit allen Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts Unterdrückung erfahren müssen.
Wir möchten diesen Tag außerdem nutzen, um auf die Ungleichheiten aufmerksam zu machen, die nach wie vor in der Filmbranche herrschen. Laut einer 2020 erschienenen Studie führten Frauen im Jahr 2018 bei nur 22 Prozent der deutschen Produktionen Regie. Bei Low-Budget-Produktionen sind es immerhin 35 Prozent, bei High-Budget-Produktionen nur acht. Deutsche Filmförderungen, deren Jurys hauptsächlich von Männern besetzt sind, investieren häufiger und mehr Geld in Produktionen, die von Männern geleitet werden. Frauen werden hier strukturell benachteiligt.
Das gilt nicht nur für Regisseurinnen, sondern auch für Drehbuchautorinnen und Produzentinnen. In den USA waren an nur 24 der 100 erfolgreichsten Filme Frauen als Produzentinnen beteiligt und nur 19 Prozent der Drehbücher wurden von Frauen geschrieben. In Deutschland sieht diese Verteilung sicherlich kaum anders aus, auch wenn uns hierzu keine Zahlen vorliegen.
Auch Schauspielerinnen müssen in der Filmbranche nach wie vor kämpfen, um gleichberechtigt darstellen zu dürfen. Das zeigt eine 2020 erschienene US-amerikanische Studie. In den 100 erfolgreichsten Filmen aus 2019 sind nur 34 von 100 sprechenden Rollen weiblich besetzt und nur knapp ein Drittel der Hauptrollen sind weiblich.
Selbst bei LGBTQ-Themen bleiben Frauen häufig außenvor. Nur etwa ein Fünftel aller LGBTQ-Charaktere, die in den 100 erfolgreichsten Filmen dargestellt wurden, sind weiblich.
GENERATION TOCHTER setzt sich für die Aufhebung dieser Ungleichheiten ein – und geht selbst mit gutem Beispiel voran. Mit unserem Kollektiv stellen wir eine Produktion auf die Beine, die ein Gegengewicht bilden soll – sowohl vor als auch hinter der Kamera. 60 Prozent unseres Kollektivs sind weiblich, wir bevorzugen Frauen für leitende Positionen und zeigen Frauen in unserem Film als starke, komplexe Charaktere.
Wenn ihr uns dabei helfen wollt, gegen Diskriminierung von Frauen in der Filmbranche zu kämpfen, könnt ihr uns ab Ende März hier auf Patreon unterstützen.